© pixabay.com/lingocode – Die Hamburger Speicherstadt
Die Sprachdefizite der 4-6 jährigen im Bereich Deutsch nehmen in Hamburg stark zu. Laut einer Studie des Statistikamt Nord sprechen knapp 25% der Hamburger Kinder zwischen 4 und 6 Jahren zuhause kaum oder gar kein Deutsch, berichtet das Hamburger Abendblatt. Die Zahl der Schüler, die nicht in vernünftigem Maße beschult werden können steigt damit leicht an.
Studie vom Statistikamt Nord
Obwohl Hamburg in letzter Zeit keinen Anstieg an Migranten verzeichnen konnte, leben in Hamburg zur Zeit knapp 513.000 Bürger mit Migrationshintergund. Knapp die Hälfte davon ist eingebürgert und hat einen deutschen Pass. Doch gerade vor diesem Hintergrund sind die Daten erschreckend. Jeder vierte zukünftige Grundschüler in Hamburg spricht in seinem Elternhaus regelmäßig deutsch. Durch diese Sprachdefizite wird es den Hamburger Grundschülern zunehmend unmöglich einen geregelten und gezielten Unterricht zu betreiben. Grundsätzlich, so Kazim Abaci, SPD-Abgeordneter und Mitglied des Hamburger Integrationsbeirates, sei dies kein Problem, solange die deutsche Sprache in ausreichendem Maße beherrscht werde. Aber genau hier treten die Probleme auf.
Bei nicht ausreichender Beherrschung der deutschen Sprache kann dem Schulunterricht nicht gefolgt werden. Grundschullehrer müssen nun Bereiche des Spracherwerbs übernehmen, für den Sie nicht ausreichend ausgebildet worden sind. Den grundsätzlichen Spracherwerb hat nicht die Schule, sondern das Elternhaus zu leisten. Schüler mit normalen Deutschkenntnissen werden aufgrund der nur schlecht integrierten, bzw. nur rudimentär deutsch sprechenden Schüler in ihren Klassen in ihrer schulischen Entwicklung gehindert. Der Fortschritt der Klassengemeinschaft wird von den Schülern aufgehalten, denen das sprachliche Handwerkszeug für eine Teilnahme am Unterricht fehlt.
Eltern müssen in die Pflicht genommen werden
Eine Frühförderung ist nötig. Nicht nur, dass diese Schüler in den Schulen den Unterricht aufhalten und somit die schulische Entwicklung der anderen Schüler stören. Auch ihre eigen Entwicklung ist somit stark eingeschränkt. Die Schulen können nicht leisten, was die Eltern versäumt haben. Es sind also nicht die Schulen in der Pflicht diesen Schülern den Spracherwerb zu ermöglichen, sondern auch die Eltern müssen in die Pflicht genommen werden.
Niemand möchte die Eltern vom Gebrauch ihrer Heimatsprache in ihren vier Wänden abhalten, doch sollten die Eltern stärker informiert und eigebunden werden in die Pflicht dem eigenen Kind eine Zweisprachigkeit zu ermöglichen. Und dies bedeutet eben auch im Elternhaus und im normalen Umgang die deutsche Sprache zu nutzen und dem Kind näher zu bringen. Die Eltern müssen die Grundlage für den schulischen Erfolg ihrer Kinder legen.